Kulturwandel durch Digitalisierung Teil 4: Von Algorithmen und Gleichberechtigung

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Im Rahmen ihres Vortrags ging Alexandra Wudel, die 2024 zur „AI Person of the Year“ gekürt wurde, auf die großen Herausforderungen und Chancen ein, die mit Künstlicher Intelligenz (KI) einhergehen. Als Unternehmerin und Forscherin arbeitet Wudel an der Schnittstelle zwischen Politik und Technologie und setzt sich intensiv mit den Auswirkungen von KI auf die Gesellschaft auseinander. Ein besonderes Augenmerk legte sie dabei auf das EU-KI-Gesetz, den sogenannten „AI Act“, an dessen Ausarbeitung sie aktiv mitgewirkt hat. Dieser Gesetzesrahmen soll sicherstellen, dass der Einsatz von KI ethisch vertretbar und fair bleibt.

Wudel hob hervor, dass KI nicht nur technische Fragen aufwirft, sondern vielmehr eine gesellschaftliche Aufgabe darstellt. Die Technologie ist ein Spiegel unserer Werte und Normen und kann bestehende soziale Ungleichheiten verstärken, wenn sie unkritisch eingesetzt wird. Ein zentrales Thema ihres Vortrags war daher der verantwortungsvolle Umgang mit KI, insbesondere im Hinblick auf Diskriminierung und Vorurteile, die oft unbewusst in KI-Systemen verankert sind. Sie betonte, dass viele dieser Systeme auf Daten basieren, die gesellschaftliche Ungleichheiten widerspiegeln, wie z.B. Gender Bias oder Rassismus.

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Ein wichtiger Schwerpunkt ihrer Arbeit und ihres Vortrags war der intersektionale Feminismus. Wudel erläuterte, wie KI, wenn sie auf bestehenden gesellschaftlichen Strukturen aufbaut, tendenziell die Machtverhältnisse der analogen Welt in die digitale Welt überträgt. Insbesondere Frauen, People of Color und andere marginalisierte Gruppen seien von dieser Entwicklung betroffen. Sie berichtete von ihrer Arbeit bei FemAI, einem Impact-Startup, das sich auf die Reduzierung von Biases in KI-Systemen spezialisiert hat. Ziel sei es, KI so zu gestalten, dass sie nicht nur neutral, sondern aktiv für mehr Gleichberechtigung und Inklusion eingesetzt wird.

Darüber hinaus sprach Wudel über die Geschwindigkeit, mit der sich die KI-Technologie entwickelt. Sie stellte fest, dass in den nächsten zehn Jahren mehr technologische Fortschritte erwartet werden als in den letzten vier Jahrzehnten. Diese rasante Entwicklung stellt die Gesellschaft vor enorme Herausforderungen, etwa im Hinblick auf die Arbeitsplatzsicherheit und die Produktivität. Die KI habe das Potenzial, die Arbeitsproduktivität erheblich zu steigern, was jedoch auch bedeuten könnte, dass Menschen durch Automatisierung und Effizienzgewinne ersetzt werden. Gleichzeitig eröffne KI aber auch Chancen, beispielsweise in der Reduktion von Treibhausgasen oder der Verbesserung von Care-Arbeit, die häufig von Frauen unbezahlt geleistet werde.

Wudel unterstrich die Bedeutung eines kritischen, aber zugleich optimistischen Umgangs mit KI. Sie forderte die Zuhörer*innen auf, sich aktiv in die Debatte einzubringen und die Gestaltung dieser neuen Technologie mitzugestalten. KI sei nicht per se gut oder schlecht, sondern ein Werkzeug, das abhängig von seiner Anwendung für positive gesellschaftliche Veränderungen genutzt werden könne. Der Einsatz von KI müsse jedoch reguliert und kontrolliert werden, um negative Auswirkungen zu verhindern und sicherzustellen, dass sie für eine inklusivere, gerechtere und nachhaltigere Zukunft eingesetzt werde.

Zum Abschluss ihres Vortrags lud Wudel das Publikum ein, über die Chancen und Risiken von KI zu diskutieren. Sie betonte, dass es wichtig sei, die menschlichen Aspekte der digitalen Revolution nicht aus den Augen zu verlieren und aktiv an der Gestaltung dieser Zukunft mitzuwirken. Es liege in der Verantwortung der Gesellschaft, KI so zu formen, dass sie das Leben aller Menschen verbessert und nicht nur einigen wenigen zugutekommt.

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