Mistral: Eine europäische Alternative zu ChatGPT?

Vielleicht kennst du das: Es gibt ein spannendes Thema, zu dem du ein kurzes Video erstellen möchtest. Doch je mehr du dich damit beschäftigst, desto umfangreicher wird das Thema – und damit auch das Video. Genau das ist mir passiert, als ich mich mit Mistral beschäftigt habe, der europäischen Alternative zu ChatGPT. Alternative ist ein großes Wort, und ich wollte herausfinden, ob es den Erwartungen gerecht wird. Je mehr ich ausprobiert habe, desto mehr Möglichkeiten habe ich entdeckt – und desto begeisterter war ich. Deshalb wird dieses Video etwas länger. Aber keine Sorge, du kannst die Kapitelmarker nutzen, um direkt zu den Abschnitten zu springen, die dich am meisten interessieren.

Warum eine Alternative zu ChatGPT?

Vielleicht hast du dich auch schon gefragt: Warum brauchen wir eine Alternative zu ChatGPT, das doch so leistungsstark ist? Es gibt mehrere Gründe. Angefangen bei Datenschutzbedenken: Die Übermittlung von Daten in Drittländer ist immer problematisch. Man muss darauf achten, keine personenbezogenen Daten zu verwenden. Mistral bietet hier einen entscheidenden Vorteil, da es komplett in Europa entwickelt wurde und seine Server ebenfalls in Europa stehen. Dadurch wird sichergestellt, dass keine Daten in Drittländer übermittelt werden, was besonders für Unternehmen und Bildungseinrichtungen von großer Bedeutung ist.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Transparenz von Datenverarbeitungsprozessen. Mistral ist DSGVO-konform und gilt als eines der datensparsamsten KI-Tools. Das bedeutet, dass Nutzer genau wissen, wie ihre Daten verarbeitet werden und dass keine unnötigen Daten gesammelt werden. Zudem bietet Mistral verschiedene Preismodelle, bei denen in den Bezahlaccounts standardmäßig keine Daten für Trainingszwecke verwendet werden. Dies gibt den Nutzern zusätzliche Kontrolle über ihre Daten und erhöht das Vertrauen in das Tool.

Schließlich geht es auch um die Marktmacht weniger großer Anbieter. Wenn wir uns darüber ärgern, dass nur wenige weiße Männer das Weltgeschehen im Bereich der KI beeinflussen, ist es an der Zeit, europäische Lösungen wie Mistral genauer zu betrachten. Diese Lösungen können nicht nur datenschutzfreundlicher sein, sondern auch besser auf die Bedürfnisse und Anforderungen europäischer Nutzer zugeschnitten sein.

Mistral: Eine europäische Lösung

Die Rede ist von Mistral, einer generativen Text-KI, die durchaus mit ChatGPT mithalten kann – und komplett in Europa entwickelt wurde. Mistral kommt aus Paris, Frankreich, mit Servern in Europa und ohne Datenübermittlung in Drittländer. Es ist DSGVO-konform und gilt als eines der datensparsamsten KI-Tools. Es gibt verschiedene Preismodelle, von kostenlosen Accounts bis zu Bezahlaccounts. In den Bezahlaccounts werden standardmäßig keine Daten für Trainingszwecke verwendet, was in der kostenlosen Version manuell eingestellt werden muss. Es gibt auch spezielle Tarife für Studierende und Bildungseinrichtungen.

Ich habe mich registriert und schnell gemerkt, dass die kostenlose Version zwar einen guten Eindruck vermittelt, aber irgendwann an ihre Grenzen stößt. Nach einer gewissen Nutzungsdauer ist sie für zwei Stunden gesperrt – ähnlich wie bei ChatGPT. Ich hatte kein Problem damit, ein Abo abzuschließen und für diese Leistung zu bezahlen. Schließlich können wir nicht immer klagen, dass es keine europäischen Lösungen gibt, und dann nicht bereit sein, dafür zu bezahlen.

Mistral in der Praxis

Ich habe mir den Pro-Chat von Mistral zugelegt, der mir unbegrenzten Zugang zum gleichen Modell wie in der kostenlosen Version bietet. Wir werden uns verschiedene Szenarien ansehen, von der Erstellung eines einfachen Textes bis hin zu komplexeren Aufgaben wie der Nutzung von Agent*innen und Bibliotheken.

Szenario: Berichterstellung

Die Oberfläche von Mistral erinnert stark an ChatGPT. Es gibt die Möglichkeit, Dateien hochzuladen und verschiedene Tools zu nutzen, darunter einen Code-Interpreter, Bilderzeugung, Canvas und Websuche. Besonders beeindruckend ist die Integration des deutschen Bildgenerierungsmodells Flux aus dem Schwarzwald – eine weitere europäische Lösung.

Ich habe ein Dokument hochgeladen, das ich mit Perplexity erstellt habe: eine Recherche zum Thema „Barrierefreie PDF-Dokumente mit Canva erstellen“. Mit dem neuen Barrierefreiheitsstärkungsgesetz ist es jetzt Pflicht, barrierefreie PDF-Dokumente und Internetseiten bereitzustellen. Die Frage ist: Wie macht man das eigentlich?

Ich habe Mistral gebeten, auf Basis des hochgeladenen PDF-Dokuments einen Blogbeitrag zu erstellen. Die Sprachsteuerung ist ein nettes Feature, auch wenn sie erst startet, wenn man mit dem verbalen Prompt beginnt. Innerhalb weniger Sekunden hatte ich einen ersten Entwurf des Blogbeitrags.

Canvas: Dokumentenzusammenarbeit

Ein weiteres nützliches Tool ist Canvas, das die Dokumentenzusammenarbeit erleichtert. Ich habe den erstellten Text in Canvas geöffnet, um ihn weiter zu bearbeiten. Die Oberfläche ist intuitiv und macht die Zusammenarbeit an Dokumenten zum Kinderspiel.

Nutzung von Bibliotheken und Agenten

Ein weiteres Highlight von Mistral sind die Bibliotheken und Agenten. Diese Funktionen ermöglichen es, spezifische Aufgaben zu automatisieren und komplexe Arbeitsabläufe zu vereinfachen, ähnlich wie wir es von den CustomGPTs bei ChatGPT kennen. Agenten können als persönliche Assistent*innen fungieren, die bestimmte Aufgaben übernehmen, wie das Durchsuchen von Datenbanken, das Erstellen von Berichten oder das Beantworten von Anfragen. Bibliotheken bieten eine Sammlung von vordefinierten Dateien und Ressourcen, die man für verschiedene Projekte nutzen kann. Diese Funktionen machen Mistral zu einem vielseitigen Werkzeug, das weit über einfache Textgenerierung hinausgeht.

Mistral hat mich zunächst wirklich positiv überrascht. Die Datenschutzkonformität, die Transparenz und die verschiedenen Preismodelle machen es zu einer attraktiven Option für Privatpersonen und Unternehmen gleichermaßen. Ich kann Mistral mit gutem Gewissen empfehlen und freue mich darauf, es weiter zu nutzen und zu erkunden. Es wird sich jedoch noch zeigen müssen, inwieweit es wirklich eine langfristige Alternative zu etablierten KI-Tools darstellt.

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