8. Notizen machen und Inspirationen sortieren

Die Fülle an Inspirationen im Internet ist oft großartig und erschlagend zugleich. Wie kann es Dir gelingen, den Überblick zu behalten?

Wie kannst Du die Herausforderung bewältigen?

Es gibt sehr viele unterschiedliche Ansätze zum Notizen machen und Informationen sortieren. Ich möchte Dir hier meine Herangehensweise vorstellen, die maßgeblich auf den drei Pfeilern des Nutzens, Organisierens und Teilens beruht.

Nutzen

Um den Überblick nicht zu verlieren, lautet meine erste Regel beim Notieren: Was ich festhalte, versuche ich möglichst direkt – aber mindestens in den nächsten Tagen – auch direkt zu nutzen. Zum Beispiel kann ich etwas Gelerntes direkt in der Praxis ausprobieren oder einen spannenden Gedanken auf den ich gestoßen bin, in meinen eigenen Worten wiedergeben. Weil das aber nicht immer sofort funktioniert, nutze ich zusätzlich ein Bookmarking-Tool. Meine ‚Read-it-Later‘-Liste schaue ich dort aber mindestens einmal die Woche durch: Entweder mache ich dann direkt etwas mit den festgehaltenen Links – oder ich lösche sie wieder.

Organisieren

Wer Notizen macht, muss diese irgendwo festhalten. Ich habe hier sehr gute Erfahrungen damit gemacht, nicht primär ein spezifisches Notiz-Tool zu verwenden, sondern Dinge direkt da hinzuschreiben und festzuhalten, wo ich sie benötige. Ich bezeichne das als Notiz-Organisation. Konkret bedeutet das: Wenn ich ein Seminar vorbespreche, dann packe ich meine Notizen dazu in den Kalendereintrag des Seminars. Wenn ich ein neues Material finde, das ich vorstellen will, dann packe ich es auf meine Liste von Blogbeiträgen, die ich schreiben will. Wenn ich mit anderen im Rahmen eines gemeinsamen Projektes spreche, dann haben wir dazu in der Regel ein ‚Projekt-Master-Doc‘ angelegt, in das ich das notieren kann. Für Sachen, die ich oft gefragt werde, habe ich Mail-Vorlagen, die ich immer ergänzen kann, wenn ich etwas Neues lerne. Als ich wissenschaftliche Arbeiten geschrieben habe, bedeutete ‚Organisieren‘ für mich, dass ich etwas Gelesenes direkt als Vermerk an die richtige Stelle in meiner Gliederung packte – und so beim Ausarbeiten der betreffenden Stelle wieder darauf stieß.

Für alles, was wirklich gar nirgends hinpasst, habe ich dann die oben beschriebene ‚Read it later-Liste, die aber ja – wie dargestellt – das Organisieren oder Nutzen der Notiz nur für maximal eine Woche aufschiebt.

Teilen

Eng verwandt mit dem Nutzen, ist für mich das Teilen. Teilen bedeutet: Wenn ich etwas für mich notieren will, dann überlege ich immer direkt mit, ob das vielleicht auch für andere von Interesse sein könnte und wie ich es in diesem Fall teilen könnte. Das kann bedeuten, dass ich einem Kollegen einen Link zu einem gefundenen Artikel sende, weil ich weiß, dass er sich gerade auch mit dem Thema beschäftigt oder dass ich etwas dazu twittere. Das ist nicht nur nett für andere, sondern vor allem auch für mich sehr effizient. Denn durch das Teilen mit anderen verankert sich die Notiz in meinem Kopf und ich muss sie gar nicht mehr weiter notieren. Und/ Oder habe ich sie irgendwo öffentlich geteilt, wo ich dann genau wie alle anderen später bei Bedarf wieder darauf zugreifen kann.

Probiere es aus!

Meine Art und Weise, Notizen festzuhalten hat sich im Laufe der letzten Jahre immer wieder geändert und ich habe mit unterschiedlichen Möglichkeiten experimentiert. Vielleicht versuchst Du, ob die oben genannten Punkte Dir helfen können? Falls Du dazu ein Open Source Bookmarking Tool suchst, könntest Du Dir zum Beispiel Wallabag ansehen.

Weiterführende Links

Viele weitere persönliche Einblicke zum erfolgreichen Notieren – oft, aber nicht ausschließlich aus einer wissenschaftlichen Perspektive – findest Du im Blog der Technischen Universität Hamburg.